Begeht man die alten Wege der Westvorstadt, das sogenannte „Kolonnadenviertel", so reiht sich dort Zitat an Zitat, architektonische Neuinterpretationen bestehen neben originalen Gebäuden. Durch die großflächige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war der Weg für eine Neugestaltung des Viertels bereits 1945 geebnet. Aber erst ab 1982 nahm die Umgestaltung des Viertels Form an. Im Stadtraum zeigt sich ein ambitioniertes Wohnungsbauprogramm der DDR, welches bis heute divers genutzt und belebt wird. Längst hat sich das Viertel rund um die Kolonnadenstraße mit seiner Mischung aus Alt- und experimentellen Platten-Neubauten zum lebendigen Szene-Kiez entwickelt und ist mit seinen Cafés, Restaurants und Kneipen nicht nur bei Künstlern und Kreativschaffenden beliebt. Wir begeben uns auf einen architektonischen Streifzug durch die letzten Jahrhunderte, erkunden den besonderen Collagen-Charakter, den wir von alten europäischen Städten kennen und tauchen ein in das typische Flair der „Kolle", das in Leipzig seinesgleichen sucht.