RUSSISCHE ROMANTIK Helmut Fuchs Trompete Ekaterina Sapega-Klein Klavier Werke von Oskar Böhme, Sergei Rachmaninow und Peter Tschaikowski Der Solotrompeter der Sächsischen Staatskapelle Dresden rückt an diesem Abend einen kaum bekannten Namen in den Fokus: Oskar Böhme. Zu Lebzeiten gefeiert, nach dem Tode vergessen – dieses Schicksal widerfuhr auch Oskar Böhme, 1870 im Dorf Potschappel (heute Freital) geboren. Sein Leben nahm früh einen tragischen Verlauf. Bereits als Trompetenvirtuose gefeiert, reiste er 28-jährig nach St. Petersburg aus. Oskar Böhme erhielt die russische Staatsbürgerschaft, heiratete, spielte als Solist am Marientheater und in der Kaiserlichen Oper, wurde Ehrenbürger. Was nach der Machtergreifung durch die Bolschewiki 1917 geschah, fand der Autor und ehemalige Russland-Korrespondent Christian Neef 2017 in russischen Akten: Böhme flog 1921 vom Theater, musste sich durchschlagen. In den 1930er-Jahren wurde der gänzlich unpolitisch agierende Musiker Opfer der stalinistischen „Säuberungen“ und 1938 hingerichtet. 150 Jahre nach Böhmes Geburt ist eine CD mit Helmut erschienen, die dazu einlädt, die Anmut und Eleganz seines kompositorischen Schaffens wiederzuentdecken. Dieses Programm, das Böhmes Schaffen in den Kontext von Sergei Rachmaninow und Peter Tschaikowski stellt, soll ebenfalls dazu beitragen.