Hundert Jahre und kein bisschen leise. Das Dresdner Schauspielhaus beeindruckt mit preisgekrönten Inszenierungen.
Das Dresdner Schauspielhaus wurde als erstes bürgerliches Hoftheater Deutschlands 1913 eingeweiht und erarbeitete sich schon bald durch mehrere (Ur-)Aufführungen der expressionistischen Dramatik den Ruf eines Zentrums zeitgenössischer Bühnenkunst.
Das Gebäude selbst ist ein Stilmix aus Neobarock und Jugendstil, der sich an seiner Front mit Schmuckelementen und Arkaden an der Architektur des direkt gegenüberliegenden Zwingers anpasst. Aufgrund der räumlichen Enge im Stadtzentrum musste auf eine Seiten- und eine Hinterbühne verzichtet werden. Stattdessen erhielt das Schauspielhaus die modernste Bühnentechnik der damaligen Zeit. Dass bei der Bombardierung Dresdens die damals neuartige Versenk-Schiebe-Bühne und die wasserhydraulisch betriebenen Hebewerke erhalten blieben, verdankt das Schauspielhaus seinem damaligen Maschinenmeister – der brachte bei jedem Luftalarm die Bühnenpodien in Sicherheit. Nach seinem Wiederaufbau fasst das Haus heute im Parkett und auf drei Rängen etwa 1300 Zuschauer.