Jahrmarkt, Exerzierplatz, Lazarett – Das Gewandhaus blickt auf eine interessante Geschichte, die ebenso fesselnd ist wie die Aufführungen des heutigen Theaters.
Dem Theater in Zwickau sieht man seine Bestimmung keineswegs auf den ersten Blick an: hoher Giebel, bemaltes Fachwerk – es wurde im 16. Jahrhundert als repräsentatives Zunfthaus der Plauener Tuchmacher errichtet. Später hielt man darin Jahrmärkte ab, die Garnisonssoldaten exerzierten bei schlechtem Wetter darin und in Kriegszeiten wurde es kurzerhand als Lazarett genutzt. Im vergangenen Jahrhundert wurden unglaubliche Anstrengungen unternommen das denkmalgeschützte Gebäude in eine ansprechende und funktionale Spielstätte zu verwandeln. Mehrere Teilabrisse und Komplettsanierungen machen das Zwickauer Gewandhaus zu einem der interessantesten Theater Mitteldeutschlands. Zum letzten Mal wurde das in seinem Inneren grundlegend umgestaltete Gebäude 1997 wiedereröffnet.
Durch die Fusion mit dem Vogtland-Theater in Plauen können die Besucher mittlerweile vom erweiterten Ensemble profitieren. Beide Häuser zeigen Musiktheater, Puppentheater, Schauspiel, Ballett und betreiben ein eigenes Orchester.