Wir steigen am Haltepunkt Zwota in die Vogtlandbahn und fahren bis zum Haltepunkt Schöneck-IFA- Ferienpark „Hohe Reuth“ und sind am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Wir gehen auf dem Kammweg (rote/blaue Markierung) in Richtung Wohlbach und zur Quelle der Zwota, erreichen den Kirchsteig Oberzwota-Schöneck mit (gelber) Markierung.
Wir gehen links (gelb) später bei der ehemaligen Kärrnerstraße (gelber Punkt), Richtung des Quellgebietes in den „Faulen Wiesen“ und der Quelle des Zwotabaches. Das Moor dort hat eine Auflage von ca. 30 – 50 cm. Dabei überqueren wir die Kärrnerstraße. Wir kommen zur Quelle und anschließend zum Mühlteich. Dieser gehörte zur Mühle in Gunzen. Als Sühne musste ein Täter vom Mühlteich in Richtung Gunzen einen Graben (den Mordgraben) schaffen, der das Wasser der Zwota in westliche Richtung über die Mühle in Gunzen zur Weißen Elster leitete.
Wir laufen auf gelber Markierung nach Zwotental. Im Volksmund und beim Forst wird dieser Weg auch „Leichenwagenweg“ oder „Leichenweg“ genannt, weil früher Oberzwota zum Kirchspiel Schöneck gehörte und somit die Verstorbenen in Schöneck beerdigt wurden. Wir kommen nach Zwotental. Hier war ein wichtiger Schnittpunkt der Eisenbahnlinie, die von Bayern über Adorf-Aue bis ins Industriegebiet Chemnitz führte und die Kohlenvorkommen im böhmischen Falkenau (heute Sokolov), deren Kohle über Klingenthal nach Sachsen geliefert wurde, verband.
Der Bahnhof Zwotental wurde am 15. November 1875 mit Eröffnung der Linie Chemnitz-Aue-Adorf eingeweiht. Ab 1892 war er zudem Kreuzungspunkt der Linie Falkenau-Klingenthal-Herlasgrün/Reichenbach.
Der Bahnhof führte verschiedene Namen.
Bis 30. September 1902: Zwota
Ab 1. Oktober 1902: Zwota Bahnhof
Ab 1. Mai 1909: Zwotental
Der Bahnhof verfügte in der Zeit seiner größten Bedeutung für den Verkehr über zwei Stellwerke, acht durchgehende Gleise, 22 Weichen und fünf Bahnsteige. 1906 kamen mehr als 300.000 Tonnen Kohle aus dem Falkenauer Revier. Um die Steigung nach Schöneck zu überwinden fuhren die Züge mit Vorspannloks. In den 1980er Jahren gab es Pläne, Zwotental als Containerbahnhof für den grenzüberschreitenden Verkehr mit der damaligen CSSR auszubauen. Der Rückbau der Bahnanlage erfolgte 1996/97.
Der Bahnhof hatte auch eine Gaststätte mit Vereinszimmer. Durch ein Fenster wurden Speisen und Getränke auf den Bahnsteigen verkauft.
Es gab noch eine zweite Gaststätte, den „Gasthof Zwotental“, Bahnstraße 7 (heute „Tier-Heilpraxis“).
Ein paar Worte zur Gaststätte:
Das Gebäude wurde 1881 von Ernst Eduard Wunderlich aus Adorf errichtet. Ab 1883 war es ein kleiner Lebensmittelladen, 1889 wurde der Gaststättenbetrieb genehmigt. 1896 übernahm Friedrich Hirsch, bisher Pächter des Tannenhauses bei Schöneck, die Gastwirtschaft. Nach dessen Tod führte die Wirtin den Betrieb bis 1925 weiter. 1926 kaufte Martin Reichelt die Gaststätte, die dann bis 1961 durch seine Tochter Ursula Stengel betrieben wurde. Danach nutzte der VEB „Textilwerke Palla“ das Gebäude bis 1991 als Ferienheim. 1997 kauften es die heutigen Besitzer. Neben der Gaststätte war noch ein Fußballplatz, der bei der Jugend von Zechenbach, Oberzwota und Zwotental sehr beliebt war.
Von Zwotental führt unser Weg auf der Bahnstraße (gelber Punkt) nach Oberzwota. Wir kommen zum Wolfsbach (heute Grenze von Klingenthal zu Schöneck), dort stand früher vor 1567 eine Schneidmühle.
Auf der linken Seite bei der Einmündung Kottenheider Straße (ehemals „Gasthof Oberzwota“, auch „Eberts Gasthof“ genannt) befand sich das obere Hammerwerk (westlichster Standort eines Hammerwerkes des Erzgebirges). (Nähere Erläuterungen findet man auf der Informationstafel).
Wir laufen auf der Bahnhofstraße bis zum Haltepunkt der Vogtlandbahn Zwota-Zechenbach.
Dort setzen wir unsere Wanderung auf dem Alten Weg fort. Auf der rechten Seite sehen wir im Tal den Zwotabach, der die natürliche Grenze zwischen Erzgebirge und Elstergebirge bildet und laufen weiter bis zum Endpunkt unserer Tour, dem Hammerplatz.